Klimaphänomen El Niño

Das Klimaphänomen El Niño

Noch nie waren die Auswirkungen des Klimaphänomens El Niño so stark zu spüren wie in unserer Zeit. Ein internationales Forscherteam hat an Hand von Ablagerungen in uralten Korallenriffen vor Papua-Neuguinea festgestellt, dass die Intensität dieses Klimaphänomens im 20. Jahrhundert stärker war, als in den gesamten 130.000 Jahren zuvor. Dieses Ergebnis des Forscherteams wurde erst kürzlich in der amerikanischen Fachzeitschrift "Science Express" veröffentlicht. Mit der Arbeit des Teams soll auch geklärt werden, ob und in wie weit der Ausstoss von Treibhausgasen und die globale Erwärmung Einfluss auf die Stärke von El Niño haben.

Das Team um Alexander Tudhope, von der Universität Edinburgh in Schottland, fand in Korallenriffen vor der zu Papua-Neuguinea gehörenden Halbinsel Huon heraus, das die Riffe durch tektonische Bewegungen terrassenförmig nach oben geschoben werden. Hier fand das Team Korallen, die ein Alter von bis zu 130.000 Jahren aufwiesen. Mittels ihrer chemischen Zusammensetzung und einer Analyse ihrer Isotope konnte eine Einblick in die Klimageschichte der vergangenen 130.000 Jahre erlangt werden. An Hand der gewonnenen 14 klimatologischen Ausschnitten über diesen Zeitraum, jeder dieser Ausschnitte zeigt einen Zeitraum von 20 - 100 Jahren, konnte z.B. eine Kälteperiode vor etwa 40.000 Jahren und eine Wärmeperiode vor ungefähr 125.000 Jahren ermittelt werden. Diesen beiden Perioden wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt, um das Verhalten von El Niño unter verschiedenen Voraussetzungen studieren zu können. Demnach ist die Intensität von El Niño während einer Kälteperiode (Eiszeit) auf etwa die Hälfte reduziert und während den Wärmeperioden besonders gross. Mit diesen Ergebnissen versucht das Team nun, eine Beziehung zwischen El Niño und Klimaveränderungen herzustellen.

Was genau ist El Niño?

El Niño kommt zustande, wenn sich im westlichen Pazifik aufgrund massiver Sonneneinstrahlung grosse Massen warmen Wassers bilden und sich entlang des Äquators in Richtung Osten bewegen und vor der Küste Perus auf Wasser trifft, das dort von einer kalten Meeresströmung herrührt, das aus den Tiefen des Ozeans aufsteigt. Das warme Wasser drängt das kalte Wasser zurück. Dabei ändern sich sogar die Luftströmungen. Dies wiederum wirkt sich auf das Wetter in grossen Teilen unserer Erde aus.

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